Von Herzen Danke für Alles!
Bis hierher sind wir zusammen gekommen und fortan werde ich mit dir in meinem Herzen alleine weitergehen.
Ein kurzes Vorwort:
Ich überlege seit 2 Jahren, wie ich meinen ersten Blogbeitrag anfangen soll…
Meistens geht es im Business ja darum, alles positiv zu verpacken, damit es sich super verkaufen lässt. Was das betrifft, waren Tania und ich immer schon schlechte Kaufleute. In der Vergangenheit haben wir des Öfteren auf Geld und Karriere verzichtet, weil wir uns nie verbiegen wollten. Wir haben über viele Jahre gelernt unser Ding zu machen und immer versucht, uns nicht vom lieben Geld und vom schnellen Erfolg beeinflussen zu lassen, geschweige denn, irgendwelchen Richtlinien und Vorgaben zu folgen. Aus genau diesem Grund möchte ich (Chris) weiterhin ehrliche und persönliche Blogeinträge verfassen, damit Menschen, die Tiefgang und Ehrlichkeit feiern und einen Hauch von Empathie besitzen, zu mir finden, weil wir eben auf genau dieser Wellenlänge miteinander funken.
In diesem Blogeintrag möchte ich euch von meinem größten Verlust erzählen. Zum einen möchte ich alle Besucher unserer Webseiten darüber aufklären, was passiert ist und warum ich seit Anfang 2022 alleiniger Ansprechpartner und Fotograf bin, obwohl Tanias Name so oft zu lesen ist und ich selbst oft von „uns“ spreche und schreibe. Zum anderen möchte ich offen mit unserer und meiner Lebensgeschichte umgehen, nicht weil ich Mitleid von euch bekommen möchte, sondern, weil es mir gut tut und weil dies mich als ganzen Menschen und Fotografen geprägt hat und ausmacht. Ich muss ein klein wenig ausholen und möchte euch davon erzählen, wie Tania und ich uns kennengelernt haben, welche Rolle die Fotografie dabei gespielt hat und warum das Meer schon immer eine so große Bedeutung in unserem Leben hatte.
Es ist ein klitzekleiner Auszug von Erinnerungen und Gedanken an unsere gemeinsame Zeit – ein Nachruf, hier auf unserer Hochzeitsseite.
Alles begann mit einem Foto vom Meer.
2007
Damals war ich in der Fotocommunity als Hobbyfotograf aktiv. Dort konnte man eigene Fotos hochladen, ein eigenes Portfolio anlegen und sich mit anderen Fotografen austauschen. Eines Tages schlug mir der Algorithmus, vielleicht war es aber auch der liebe Gott, das Universum oder das Leben – nenne es wie du möchtest, damit es deine Vorstellung für dich richtig abrundet – ein Foto von der Nordsee vor. Zu sehen war ein weitläufiger Strand, spiegelndes Wasser, Kitesurfer und am Horizont eines der bekannten Stelzenhäuser von Sankt Peter-Ording. Mich sprach das Bild an und so schrieb ich einen netten Kommentar zu diesem Foto.
Am selben Tag noch bekam ich einen netten Kommentar für eines meiner Bilder zurück, worüber ich mich sehr gefreut habe. Das Karma schlug quasi postwendend zurück. ;o) Ich schaute gleich auf das Profil der Kommentierenden und sah Tania auf ihrem Profilfoto zum allerersten Mal. Beim Anschauen ihres Portfolios, sah ich ein Bild von ihr, das sie damals vorm Meer, an der Kieler Förde zeigte. Es war um mich geschehen. Kurz darauf schon schrieben wir miteinander Direktnachrichten und ein paar Wochen später lernten wir uns dann auch schon persönlich kennen.
Nach unserem ersten Kennenlernen wollte ich sie schon nicht mehr loslassen. Ich erinnere mich noch genau, wie wir damals auf dem Pennymarkt-Parkplatz (Romantik pur ;o) in Dassow standen und uns verabschiedeten. Mein Bauch produzierte Schmetterlinge und mein Herz wollte ihr gehören. Ich mochte sie sehr. Tania spürte meine Zuneigung und die leichte Wehmut, die sich über den ersten Abschied bei mir einschlich. Ein paar Wochen zogen ins Land und es sollte der Zeitpunkt kommen, wo die Schmetterlinge offiziell fliegen durften und mein Herz mit seinen Gefühlen nicht mehr hinterm Berg halten musste. Nach einem Jahr Fernbeziehung stellte sich irgendwann die Frage, wer zu wem zieht. Ich muss gestehen, dass ich nicht ganz ehrlich war. Lange hatte ich es offengelassen, wer zu wem zieht, bis der eine Tag im November unsere Zukunft in die richtigen Bahnen lenkte. Tania und ich waren an einem stürmischen Novembertag am Meer. Es war menschenleer. Nur wir zwei, die See, der raue Wind und die salzige Luft. Die Magie des Augenblicks verzauberte Tania und so war der Tag am Meer mein Gehilfe bei der Entscheidungsfindung, wer zu wem zieht.
Tania erzählte mir mal, dass sie als Kind oft Inseln im Meer gemalt hat, ihre Sehnsuchtsorte, wie sie sagte, um dem Alltag zu entfliehen. Viele, viele Jahre später bezeichnete sie den Ort, hier bei mir, als ihre persönliche Insel im Meer. Ich war überglücklich, dass hier unsere gemeinsame Heimat sein sollte.
Fotografie am Meer
2008
In diesem Jahr begann Tania ihre Selbstständigkeit als Fotografin und verfolgte so ihren Traum. Zuerst noch unter dem Namen „Küste Kreativ“ bekannt, änderte sich der Name später und heißt heute „Manteufel.photos“. Im Jahr 2010 in etwa lagerte Tania dann die Hochzeitsfotografie aus und rief eine neue Seite ins Leben. „www.hochzeitsfotografie-und-meer.de“ war geboren und fortan ein Angebot von „Manteufel.photos“. Damals schon sollte der Name zeigen, welchen Stellenwert das Meer in unserem Leben spielte und dass wir am liebsten dort fotografieren. Ich hatte zur damaligen Zeit zwar einen Job, war aber von Anfang an die helfende Hand im Hintergrund. Die Fotografie war unser gemeinsames Baby. Zusammen zogen wir es mit Liebe groß und probierten uns aus. Wir verbrachten unendlich viel Zeit miteinander. Privat und beruflich gingen mehr und mehr ineinander über und wurden so zu unserem gemeinsamen Leben.
Wenn du mich hältst,
fühle ich, ich bin angekommen
nach einer langen Reise
endlich Zuhaus.
Tania Manteufel
Wurzeln wachsen am Meer.
2012
Es war ein ganz besonderes Jahr für uns, denn unser gemeinsames Glück bekam einen Namen. Es lief nicht alles rund… Nach Monaten des Bangens und dem festen Glauben daran, dass alles gut werden würde, war es dann im April soweit. Unser gemeinsamer Sohn war geboren. Ein absolutes Wunschkind. Es war der schönste, der emotionalste und bedeutendste Tag in unserem Leben. Da Tanias Fotografie gerade eine gut wachsende Pflanze war, kam eine längere Babypause für sie nicht infrage. Unser Plan war es also, dass ich die volle Elternzeit nehme, was bei mir in der Firma natürlich nicht gerade Jubelstürme auslöste. Als Mann die Elternzeit nehmen… Es folgte die schönste Phase in unserem Leben. Sofern Tania nicht zu Shootings unterwegs war, verbrachten wir die gemeinsame Zeit zu Hause, zwischen Homeoffice, Raubtierfütterung und Familienzeit. Nach knapp einem Jahr auf Wolke 7, dem Ende meiner Elternzeit, ging ich noch kurz meinem Job nach, musste aber schnell feststellen, dass ich die gemeinsame Zeit mit Tania und unserem Sohn sehr vermisste. Für uns gab es nur eine Option, dieses Kapitel fortzusetzen und das war mein Einstieg in unsere gemeinsame Selbstständigkeit. Wir wollten einfach so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen und unsere wertvolle Lebenszeit nicht sinnlos verschwenden. 2014 setzten wir dann alles auf eine Karte und ließen unseren großen Traum Wirklichkeit werden. Wir arbeiteten zusammen und wir lebten zusammen, unbesiegbar und überglücklich. Wir heirateten noch im selben Jahr, in einem der schönsten Standesämter (zumindest von innen ;o) und trugen fortan den gleichen Nachnamen. Unsere Hochzeit ließ uns als Familie noch mehr zusammenwachsen. Tania und ich verbrachten 24/7 die Zeit zusammen und waren in 15 Jahren, mal abgesehen von einem Jahr Fernbeziehung, wohl nur 2-3 Wochen getrennt voneinander. Die Jahre zogen ins Land… Wir lebten unseren Traum.
Bei Stress ans Meer
2020
Die Corona–Pandemie war auf dem Vormarsch und unser Traum begann nebliger zu werden. Was ich erst nicht für bare Münze gehalten habe, wurde doch ernst. Die beiden folgenden Jahre waren die dunkelsten, die wir als Paar zu überstehen hatten. Durch Auflagen, Maßnahmen und Verbote war es uns nur bedingt und zum Teil auch gar nicht möglich, unseren Beruf auszuüben, so, wie wir es vor der Pandemie tun konnten. Es war eine schwierige Zeit, die selbst den normalen Menschenverstand zum Wanken bringen konnte. Tania hatte schwer damit zu tun, das Positive im Fokus zu behalten. Lange Spaziergänge brachten sie auf andere Gedanken und ließen wieder Licht scheinen, wo vorher nur Dunkelheit war. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als Tania sich zu Fuß, auf zum Meer machte, an den Ort, der sie dazu brachte hierherzuziehen. Es war der 11. Januar 2022 – ein kalter, aber sonniger Tag. Der erste seit Tagen. Mental ging es Tania nicht gut. Kneippen sollte das Gegenmittel sein, um die bösen Geister zu vertreiben. Es sollte aber anders kommen. Die bösen Geister behielten die Oberhand und so verlor ich meine große Liebe auf tragische Weise an unser geliebtes Meer. Ich spürte die Dunkelheit und hatte eine Vorahnung. Als ich Blaulicht aus unserem Küchenfenster sah, wusste ich, dass etwas passiert sein musste. Ich sprang auf und fuhr, so schnell ich konnte, zu unserem Küstenabschnitt. Meine Hoffnung war, dass mir Tania zu Fuß entgegenkommt. Doch dem war nicht so. Auf dem Parkplatz waren bereits Einsatzkräfte der Feuerwehr, Rettungswagen und die Polizei. Der Küstenabschnitt war abgesperrt. Ich hatte keine Möglichkeit nachzusehen und musste so beim Parkplatz warten. Ein Feuerwehrmann wurde mir zugeteilt, um auf mich aufzupassen. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich warten musste. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, da keiner mit mir redete. Hoffen, bangen, nicht zu wissen, was passiert war – diese Ungewissheit war nicht auszuhalten und befeuerte mein Unwohlsein. Meine Gedanken waren die ganze Zeit bei Tania und dass sie sicher schnell wieder auf die Beine kommen würde, war ich doch nur von einem gebrochenem Bein oder ähnlichem ausgegangen – bis die Ärzte mich in die Realität zurückholten, indem sie mir ihr Beileid aussprachen…
Ich verstand nicht, was sie mir sagten… Was ist passiert…? Tania…? Nein! Das kann nicht sein! Tania nicht mehr am Leben!? Das kann nicht sein… Das kann nicht sein! Ich hoffte, nur zu träumen und bald aufzuwachen. Aber auch dem war nicht so…
Es war ein Abschied ohne Tschüss zu sagen, ohne Umarmung und ohne ein „Ich lieb dich!“.
>>> Hier geht es zur offiziellen Trauerseite <<<
Sehnsuchtsort Meer
2022
Unsere gemeinsame Reise endete im März 2022 mit einem letzten Ausflug auf unser geliebtes Meer.
Seitdem hat dieser Ort eine noch größere Bedeutung für mich. Wenn ich Tania nah sein möchte, dann fahre ich ans Meer und schwelge in Erinnerungen. Ein Sehnsuchtsort, voller Träume und Emotionen. Ich denke an unser Kennenlernen, unsere Auszeiten im und am Wasser – all die Hochzeiten, die wir schon am Meer fotografieren durften. Sankt Peter-Ording, Brautpaare im Sonnenuntergang, Stelzenhäuser, Sand weht über den Strand. Sandkörner, die ich heute noch in meinem Teleobjektiv habe. Ich sehe Dünen auf Sylt, schmecke den frisch gebackenen, noch warmen Blechkuchen von der Kupferkanne, spüre das Watt unter meinen Füßen und dazu die salzige Luft. Strahlend Rotes Kliff. Möwengeschrei. Wir laufen zusammen mit Brautpaar und Sohnemann durch die blühende Heide Amrums, erleben unser krassestes Gewitter unter freiem Himmel in unserem Zelt, während der Leuchtturm Signale sendet. Spontanes Nacktbaden, eigentlich überhaupt nicht meins, am breitesten Strand unseres Lebens – ein Erlebnis, das ich nicht vergessen werde. Unsere Eheringe von Pellworm. Grüße gehen raus an Effi & Gerd – unsere Goldschmiedin & unser Lebensretter. Wir zählen Seehunde auf den Sandbänken und suchen nach der schönsten Muschel. Tanias Hochzeitsgeschenk an mich, ein Ölbild vom Meer, wie soll es auch anders sein, gesehen auf einer Herrentoilette eines süßen Cafés, auf Pellworm. Sofort verliebt und Tania hat es klargemacht. Fahrradtour auf Langeoog. Füße im Sand. Pferde am Strand. Unser erster gemeinsamer Urlaub war auf Rügen – auf der Flucht vor bescheuerten Nachbarn. Abenteuer. Freiheit. Kreidefelsen und Ostseestrände. Sonnenuntergänge und nie enden wollende, wunderschöne Sommerabende. Die Zeit stand still. Abgeschiedenheit auf Hiddensee. Weit weg von den Sorgen des Alltags. Allein durch Hochzeiten waren wir mehrmals im Jahr auf dem Darß. Wunderschön! Ob, Weststrand oder Wustrow, ob Steilküste oder Bodden, zwischen den Dünen von Prerow oder am Strand von Ahrenshoop. Glückseligkeit haben wir empfunden. Bollerwagentouren mit unserem Sohn zur Küste, hier bei uns oder auf dem Darss zum Weststrand. Nur wir drei. Stille. Meeresrauschen. Sonne. Wärme. Liebe – Und wieder Glückseligkeit. Ich erinnere mich noch an einen Ausflug mit der Poeler Kogge – mit anpacken und Segel hissen. Rauer Wind und schönes Licht. Ich habe ein Foto gemacht, welches heute eine Postkarte ist. In Kühlungsborn waren wir zu Familienshootings und einmal mit einem Segelboot raus und Fotos von der Crew gemacht. Was ein Erlebnis. Meine Beine waren hinterher zu weich zum Autofahren. Tania musste übernehmen. Ich war nicht in der Lage dazu. Mit dem Dampfeisbrecher Stettin bei stürmischer See in der Wismarer Bucht und mit den Fährschiffen entlang der Kieler Förde. Hauptsache Wasser. Das war unser Ding. Unsere längste Reise führte uns bis zum Atlantik nach Irland. Es war die Bekanntschaft mit unserem bisher größten Meer. Ebbe und Flut. Steile Klippen. Verwunschene Burgruinen und Kegelrobben. Versteckte Buchten mit riesen Muscheln, Schafe mit Meerblick. Gischt im Gegenlicht und Glücksgefühle ohne Ende. Es war ein Erlebnis, von dem wir noch viele Jahre später schwärmen sollten…
Von Herzen Danke für all diese wunderschönen Erinnerungen mit dir. Danke für 15 wundervolle Jahre, die wir miteinander verbringen durften. Danke für deine wahrhaftige Liebe und deine Emotionalität. Danke für deine Aufrichtigkeit und dein Einfühlungsvermögen. Danke für deinen Mut, deine Stärke und deine Ausdauer. Danke für dein Lachen und deine lebensfrohe Art. Danke für deine Verrücktheit und deine Spontanität. Danke für so viele Gespräche, unser Gesprächsstoff ging echt nie aus. Danke für deine Sicht auf die Dinge und danke für so viele positive Veränderungen. Danke für jeden Streit und für jede Versöhnung danach. Danke für deine Wärme. Danke für dein Vertrauen und deine Offenheit. Danke, dass du immer für mich da warst. Danke, dass du meine Frau warst und es so lange mit mir ausgehalten hast. Danke beste Freundin. Danke beste Mama. Danke beste Kollegin, Geschäftspartnerin und Partnerin im Leben. Danke Tania.
Danke für die schönste Zeit meines Lebens… ♥
Tania wird immer Teil meines Lebens bleiben, Teil meiner Fotografie und natürlich auch Teil unserer Webseiten. Ich möchte auch weiterhin schöne Momente für liebe Menschen festhalten, das, was Tania und mich bislang immer so erfüllt hat.
Mittlerweile weiß ich, wie wertvoll Fotos sein können…
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Wenn ihr eure große Liebe heiraten möchtet und auf der Suche seid, nach einem Fotografen, der sich mit den großen Emotionen des Lebens auskennt, dann kontaktiert mich gerne und lernt mich näher kennen. Vielleicht bin ich ja genau der, den ihr sucht…!?
Danke für eure Zeit, hier auf unserem/ meinem Blog!
Mensch & Hochzeitsfotograf
Chris
PS: Ich habe diesen Blogbeitrag bewusst aus meiner Sicht geschrieben, ohne dabei zu sehr auf unseren Sohn einzugehen, weil ich in erster Linie von unserer gemeinsamen Reise als Paar erzählen möchte.